Ich bin
Kerstin und habe im März 2018 eine Stute von 24 Jahren übernommen.
Sie ging vorher im Springsport erfolgreich bis M**, dann in Sportrente wegen
einer Hufgelenksstauchung und wurde seither nur freizeitmäßig geritten. Bevor
Perle in meine Hände kam, wurde sie sehr eng mit starker Hand geritten, nicht
korrekt gelöst, es wurde einfach irgendein Sattel draufgelegt und losgeheizt.
Vom Reiterlichen mal abgesehen war Perle ein Pferd, das einfach nicht in
Dehnungshaltung laufen konnte, selbst wenn sie wollte. Ich schaffte es nicht
ihr die Muskulatur anzutrainieren, die sie so dringend brauchte. Auch hat sie
vorne rechts eine Fehlstellung und wurde vorher extrem kurz ausgeschnitten,
sodass an normales Laufen nicht zu denken war.
Perle bekam vorne Hufeisen von einem neuen Schmied, lief mit mir bergauf und
bergab durchs Gelände, wir arbeiteten an der Longe etc und dennoch blieb ihre
Muskulatur vor allem im Rücken und Rumpf schlecht und sie lief nicht gut, nicht
elastisch.
Im späten Frühjahr fand ich eine Anzeige von Christina und schrieb sie direkt
an. Nach ein paar Nachrichten hin und her besuchte sie uns das erste Mal und
wir sprachen erst mal lange über Perle und mich. Darüber, wie sie bewegt wurde,
gefüttert und gehalten, wie ihre medizinische Versorgung mit Zahnarzt und
Wurmstatus war, wie ich sie gearbeitet habe, viel zu meiner Person und noch
vieles mehr und dann ging es erst ans Pferd.
Ich führte Perle auf diversen Linien über den Reitplatz im Schritt, Christina
schaute und notierte, schaute wieder und notierte. Dann tastete sie Perle sehr
gründlich ab und fand postwendend Probleme. Die gesamte Hinterhand war
blockiert, fest und rotiert, diese Baustelle zog sich bis vorne ins Zungenbein
- mein Pferd war körperlich echt schlecht dran. Außerdem kontrollierte sie
unseren Sattel und wie ich geahnt hatte, passte dieser nicht, er war deutlich
zu lang und verhinderte, dass Perle die Rückenmuskulatur bilden konnte.
Die erste Behandlung dauerte insgesamt 3 Stunden und keine meiner (zugegeben
manchmal sehr blonden) Fragen blieb unbeantwortet. Perle war anfangs sehr
skeptisch und ließ sich nicht überall behandeln. Sie zeigte deutlich, wenn es
ihr zu viel wurde oder auch, wenn eine andere Stelle besser war.
Zum Schluss der Behandlung war mein Mädchen so entspannt, dass sie nach
herzhaftem Gähnen einschlief. Wir gingen nach Christinas Abreise noch eine
halbe Stunde spazieren und schon da merkte ich einen Unterschied. Perle steht
hoch im Blut und hat viel Go, was ich da aber am Strick hatte war ein Pferd mit
Vorwärtsdrang das laufend abschnaubte und die Beine richtiggehend nach vorne
warf. Das war etwas komplett anderes und es gefiel mir sehr gut.
Eine komplette Woche ging ich nur mit Perle spazieren, geritten wurde sie
nicht, ein mal ließ ich sie locker an der Longe joggen und da zeigte sie erste
Ansätze, sich dehnen zu wollen, was aber noch nicht klappte.
Vier Wochen nach der ersten Behandlung kam Christina erneut und fand ein Pferd
vor das zwar verspannte Muskeln in der Hinterhand hatte, aber keine Blockaden
mehr. Vom Schulterbereich nach vorne hin saßen die Blockaden noch, die hatte
Perle sich ja nicht beheben lassen.
Christina fragte noch ein paar Dinge ab wie Wurmstatus, Zahnstatus und wie sich
Perle in den letzten vier Wochen machte, ließ sie sich wieder vorführen,
tastete sie ab und behandelte sie.
Diesmal war Perle deutlich schneller entspannt, arbeitete gut mit und so
konnten auch die noch vorhandenen Blockaden gelöst werden. Wieder eine Woche
spazieren stand nun auf unserem Plan. Parallel suchten wir schon einen neuen
Sattel, was bei Perles Sattellage nicht einfach war.
Die dritte Behandlung fand weitere vier Wochen später statt. Perle wurde
mangels Sattel nur sehr wenig geritten und sonst vom Boden aus gearbeitet, was
man ihr deutlich ansah. Mit beweglichem Körper und ohne den drückenden Sattel
sah das Pferd einfach nicht aus wie 24.
Das Abtasten und Vorführen ergab leichte Verspannungen und ein blockiertes
Zungenbein, außerdem immer noch Probleme in der rechten Schulter. Christina
legte wieder ihre Zauberhände an, Perle wurde 3 Tage spazieren geführt und was
ich dann unter dem (Leih-)Sattel hatte, war einfach ein anderes Pferd. Sie
streckte sich, lief vorwärts abwärts, ging ans Gebiss, trat unter ihren
Schwerpunkt und hatte dermaßen viel Feuer, dass sie auch locker eine
Vierjährige hätte sein können. Sie war wach und da und voller Motivation was zu
tun.
Nach weiteren vier Wochen zog ein neuer Wallach bei uns ein und Perle wurde
dermaßen rossig, dass sie nur noch gehockt lief und entsprechend Muskelkater
hatte. Christina behandelte sie mit dem NeuroStim um tief in die
Muskelschichten vorzudringen. Das half Perle auch ungemein, solange die Rosse
aber bestand, lief sie seltsam.
Im November hatten wir sowohl einen neuen Sattel, als auch gemachte Zähne, keine
Rosse und Reiterlebnisse, die ich am liebsten im Video festgehalten hätte.
Perle läuft mittlerweile nicht nur vorwärts abwärts, sondern richtet sich auf
und versammelt sich, sie nimmt das Gebiss an, sie ist locker und zeigt sogar
Mitteltrab und übergreifende Übergänge ohne auf die Vorhand zu fallen, sie
bietet unheimlich viel an und will mehr tun, als je zuvor . Sie ist locker,
alles „schwabbelt“ und nach ausnahmslos jeder Reiteinheit ist sie einfach nur
zufrieden.
Wir machen weiter Bodenarbeit, gehen spazieren, longieren, machen Stangenarbeit
und und und. Und Perle? Ist einfach toll. Es geht ihr einfach gut. Lediglich
die Schulter macht ihr noch Probleme, in ihrem Alter darf sie aber eine leichte
Arthrose haben und ich bin mir sicher, dass Christina gerne vorbeikommt um dem
Mädchen die Schulter zu richten.
Letzte Woche konnte unser Schmied die Eisen wieder abnehmen. Perles Hufstellung
hat sich drastisch verbessert, nicht zuletzt wegen der grandiosen
Zusammenarbeit mit Christina, die alles getan hat, meine
WhatsApp-Hmmmmm-ich-weiß-nicht-Nachrichten angehört, Videos angesehen, Fragen
beantwortet und auch sehr kurzfristig Termine freigeschaufelt hat. Ich bin
absolut sicher, dass ich ohne Christina nicht da wäre, wo ich mit Perle nun
bin. Ein zufriedenes Pferd das locker durch den Körper läuft, weiter Muskulatur
aufbaut und einfach bombastisch aussieht.
Kurz gesagt: Danke, Liebes :-* Du hast gemacht, dass mein Pferd kein alter
Klepper mehr ist, sondern ein sportlicher Freizeitpartner der Spaß an der Arbeit
hat und du hast möglich gemacht, dass das noch eine Weile so bleibt. Mit nun
fast 25 gehört das Püppchen sicher nicht zum alten Eisen. Danke dafür!